Garum, Toga und Moneten
Ein etwas anderer Ausflug
Einen Tag eintauchen ins römische Leben am Rhein, zurückversetzen in die Mitte des 3. Jahrhundert n. Chr, in die Zeit, in der die römischen Legionäre am Rhein die Grenze verteidigten, sich ein bisschen fühlen wie ein Legionär aus dieser Zeit, daführ fuhren wir mit der Stadtbahn nach Rheinzabern und wanderten von dort aus nach Neupotz. Hier erwartete uns das römische Patrouillenboot Lusoria Rhenana, ein originalgetreuer Nachbau eines römischen Flusskriegsschiffes der Spätantike. Dieses Boot wurde vom Verein zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte gebaut, und kann heute von interessierten Gruppen gebucht werden.
22 Teilnehmer unserer Gruppe machten sich bereit für das Abenteuer Römerboot, während der kleinere Teil der Gruppe mit unserer jüngsten Teilnehmerin, die den Ausflug im Kinderwagen begleitete, sich auf der Wiese zum Picknick niederließen und vom sicheren Ufer aus das Ablegen und die ersten Ruderversuche beobachteten.Mit seiner stattlichen Länge von 18 m und einer Breite von 2,80 m bot uns 22 abenteuerfreudigen Naturfreunden die Lusoria Rhenana genügend Platz. Nach einer ersten Einweisung durch unseren erfahrenen Bootsführer legten wir vom Ufer ab und machten unsere ersten Versuche das Boot durch synchrone Bewegungen der Riemen vorwärts zu bewegen. Nach kurzer Zeit wurden unsere Ruderbewegungen gleichmäßiger, und das Boot nahm rasch an Fahrt auf. Unter fachmännischer Einweisung lernten wir, wie man das Boot dreht und zum Halten bringt.
In den Ruderpausen auf dem Wasser erfuhren wir interessante Einzelheiten über die Lusoria Rhenana, ihre Verwendung in der Römerzeit und auch über die Legionäre die sie ruderten. Eine Römerin, die uns begleitete, erzählte uns aus dem Alltag der Römer im 3 Jahrhundert. Wir erfuhren Wissenswertes über römische Münzen und den römischen Kalender. Wir schauten uns eine römische Straßenkarte an und erfuhren einiges über die Produkte, die diese Region für die Römer interessant machten. Nach zwei, viel zu schnell vergangenen Stunden auf dem Wasser und einer schon richtig eingespielten Rudermannschaft, legten wir wieder in Neupotz an, bei sommerlichen Temperaturen verschwitzt wie die römischen Legionäre in früherer Zeit, aber um einiges reicher an Wissen um das Leben der Römer am Rhein.
Unseres Wissensdurst war gestillt, wir hatten ausreichend körperlicher Bewegung an Bord der Lusoria Rhenana - was blieb, war etwas gegen unseren Durst und Hunger zu unternehmen. Im nahegelegenen Anglerheim in Neupot wurden wir gut bewirtet - wenn auch nicht nach altrömischer Art mit Garum gewürzten Speisen.