Die Gelbe Via Alpina: Ein Alpentrekking durch drei Staaten.
Mit den NaturFreunden von der Adria bis in die Allgäuer Alpen. 4.Teilstrecke vom 30.08. bis 08.09.2018 vom Pass Pordoi bis Vernagt im Schnalstal.
Bergwanderleiter: Edgar Meier
Anreise mit Bahn und Bus und Hindernissen wie in den Jahren zuvor schon gewohnt. Der planmäßige ICE von Freiburg ist ausgefallen. Der Folgezug wurde durch einen umgefallenen Baum gestoppt. Schlussendlich ist Edgar mit seinen 6 Mitwanderern/innen um 21 Uhr wohlbehalten in Wolkenstein angekommen. |
Am 31.08., unserem 1.Trekkingtag, sind wir mit dem ersten Bus zum Pass Pordoi (2239 m) gefahren. Kaum sind wir losgewandert, fing es an zu schütten. Die Sicht auf dem Bindelweg, einem der schönsten Panoramwege in den Alpen, war fast null.
Das Wetter hat uns die gute Laune dennoch nicht verdorben. Gegen Mittag wurde es heller und wir hatten schon schöne Ausblicke zum Fedaiasee. Die Marmolada blieb leider hinter den Wolken versteckt.
Nach 17 km Wegstrecke mit 829 m Anstiegen und 1102 m Abstieg kamen wir um 17 Uhr am Rifugio Contrin an.
01.09. 2.Trekkingtag. Es regnet und ringsum ist alles wolkenverhangen. Aber es nützte alles nichts. Wir mussten weiter.
Das Rifugio Contrin vor der Marmolada-Ostwand.
Durch herrliche, weltabgeschiedene Dolomitentäler und Pässe wie die "Schwarze Scharte" wanderten wir auf teilweise anspruchsvollen Bergwegen.
Endlich sehen wir unser Ziel: Der Ort Fontanazzo im Fassatal.
Um 17 Uhr erreichen wir nach 15 km Weg und, wegen fehlender Markierung zusätzlichen 3 km Umweg, 900 m Anstiege und 1200 m Abstiege unser Quartier.
02.09. 3.Trekkingtag. 15 km mit 1714 m Aufstieg und 871 m Abstieg von Fontanazzo zum Rifugio Tierser Alpl.
Endlich mal kein Regen. Wir waren aber trotzdem nass; diesmal nicht vom Regen sondern vom Schweiß. Steil ging es gut 700 m hinauf aus dem Fassatal in das schöne Dona-Tal und weitere 420 m zum Dona-Pass. Hundert Meter tiefer lag die schöne Antermoia-Hütte, in der wir eine Mittagsrast einlegten.
Nach dem glasklaren, sagenumwobenen Antermoia-See
kam der Aufstieg zum Grasleitenpass mit phantastischem Blick in den Rosengarten.
Am Grasleitenpass
Die Durchquerung des Rosengartens durch felsiges, schottriges Steilgelände war recht anspruchsvoll; insbesondere der Abstieg von der Grasleitenscharte in ein tiefes Kar und der Aufstieg zum Pass Molignon.
Der Aufstieg zum Pass Molignon
Nach Überquerung einer letzten Felsbastion sahen wir unter uns die Tierser-Alpl-Hütte.
03.09. 4.Trekkingtag: 18 km vom Rifugio Tierser Alpl mit 666 m Aufstieg und 2087 m Abstieg hinab nach Tiers. Mit dem Bus durch Bozen nach Jenesien, Ortsteil Unterweg. Zunächst einfache Höhenwanderung über die Schlernhochfläche.
Herrliche Fernsicht über die Saiser Alm bis zu den Zillertaler Alpen im Hintergrund.
Danach langer, teilweise steiler Abstieg.
Durch die Schlucht des Schlernbaches, dem Prügelsteig, Edgar´s Schicksalssteig mit Abriss von drei Sehnen an der linken Schulter nach einem Sturz (siehe oben).
04.09. 5.Trekkingtag: Von Bozen (Jenesien) zur Meraner Hütte. Einfache, aber mit 21 km eine lange Wanderung mit 1176 m Aufstiegen und 365 m Abstiegen auf breiten Almwegen. Zunächst über den aussichtsreichen Langfenn mit schönen Almen und Lärchenbeständen.
Der Weg führt an 12 Sagen vorbei, die von Grundschulkindern aus Jenesien gestaltet wurden. Dazu jeweils eine Tafel, auf der die Sage beschrieben ist. Am Ende des Langfenn steht ein Wahrzeichen Südtirols: Die St. Jakobskirche. St. Jakob ist der Schutzpatron der Wanderer.
Über das Möltner Joch und den Möltner Kaser stiegen wir auf zum sagenumwobenen Tschöggelberg mit den "Stoarnernen Manndln".
Die Wanderung ging auf schmalen Bergwegen und über drei Jöcher zur Meraner Hütte.
Nach dem Kreuzjöchl Blick hinab zur Meraner Hütte, die wir um 17:30 Uhr erreichten.
05.09. 6.Trekkingtag: Von der Meraner Hütte zur Nasereit-Hütte. Wanderung in zwei Etappen. Zunächst von der Meraner Hütte zur Bergstation der Seilbahn Meran 2000, dann mit Bussen zur Talstation der Hochmuther-Seilbahn und von der Bergstation auf die zweite Etappe auf dem Meraner Höenweg.
Von der Bergstation Hochmuth auf schönem Felsenpfad zunächst zur Leiter Alm. Nach der Mittagsrast weiter auf herrlichen Bergpfaden durch mehrere Tobel durch die das Wasser hinabschoss.
Da einige Ab- und Aufstiegsanlagen durch die Tobel nach jeder Schneeschmelze nach dem Winter zerstört wurden, sind hier Hängebrücken gebaut worden.
Nach insgesamt 15 km Wanderung kamen wir um 17 Uhr in der schönen, neu aufgebauten Nasereit-Hütte an. Die An- und Aufstiege hielten sich mit 681 bzw. 568 m in Grenzen,
06.09. 7.Trekkingtag: Von der Nasereit-Hütte nach Katharinaberg.Aussichtsreiche Wanderung auf schönen Almwegen an der Südseite der Texelgruppe.
Im Bereich der Katzenleiter und dem Tausendstäffele durch versichertes Steilgelände.
An manchen Stellen führt der Meraner Höhenweg direkt durch die Bauernhofanlage hindurch. Wohlstand sieht anderst aus.
Nach vielen schönen Almwegen kam kurz vor Katharinaberg noch eine wilde Schlucht, in die wir hinab und wieder hinaufsteigen mussten. Dazu kam erschwerend, dass es zum Regnen anfing.
Endlich: Katharinaberg, unser Tagesziel nach 17 km und 698 m Auf- und 991 m Abstiegen in Sicht. Ankunft 17:15 Uhr.
07.09. 8.Trekkingtag: Im Schnalstal von Katharinaberg nach Vernagt. 13 km auf den Spuren der Karthäusermönche mit 957 m An- und 481 m Abstiegen.
Der Ort Karthaus mit seiner großen Klosteranlage und umgeben von einer mächtigen Klostermauer.
Im Schnalstal, Blick nach Mitterhof.
Endlich am Ziel. Entspannung vor dem Abendessen auf der Hotel-Terrasse direkt am Vernagt-Stausee. Stephanie fehlt gerade und Thomas hat das Bild gemacht.
Morgens vor der Heimreise am 08.09. ein letzter Blick auf den Vernagt-Stausee. 2019 geht es hier weiter zur 5.Etappe durch die Ötztaler Hochalpen.