Frieden in Bewegung
Die Friedenswanderung durch unsere Region
Auch unsere Mitglieder waren beteiligt bei der Organisation, Durchführung und aktivem Mitwandern bei dieser großartigen Veranstaltug der Deutschen NaturFreunde. Beginnend in Hannover kamen die Wandernden am 11.06.2021 in unsere Region. Die hier an der Rochuskapelle in Bad Mingolsheim gestartete 41. Etappe führte nach Bruchsal. Bereits nach einer halben Stunde Wanderung
wurde am Schloß Kislau, einem ehemaligen KZ, eine Gedenkrast eingelegt. Hier wurde 1934 Ludwig Marum ermordet. An seiner Erinnerungsstele hatten wir die Gelegenheit, authentische Informationen zu erhalten, von der Enkelin eines Mitverhafteten NaturFreundes sowie des Bildhauers dieser Stele.
Auch die Enkelin Ludwig Marums hat uns ein Grußwort übersandt, das hier verlesen wurde. Begrüßt wurden wir vom Bürgermeister der Gemeinde Bad Schönborn. Ende der Ertappe war Bruchsal mit der Besonderheit, dass die Wandernden in unserem NF-Haus "Am Hopfenberg" übernachteten.
Die 42. Etappe ging von Grötzingen nach Bruchsal. 65 Wandernde waren begeistert von dieser Tour, die mit reichlich Information zu Fauna und Flora durch Wiesen und Wälder entlang des Rheingrabenbruchs führte. Vorbei am Judenfriedhof bei Untergrombach wurde der Bürgerpark in Bruchsal erreicht.
Dieser war Austragungsort des Aktionstages unseres Bezirks.
Nach musikalischen Darbietungen und Redebeiträgen u.a. der Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal sowie Regina Schmidt-Kühner,
der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NaturFreunde zu Friedesspolitik und Völkerverständigung fand die Veranstaltung einen symbolträchtigen Abschluss.
Fünf junge Frauen repräsentierten fünf Erdteile und ließen, verbunden mit Friedenswünschen, weiße Tauben aufsteigen.
Da unser Haus abermals Herberge für die Wandernden war, bot es sich an, gemeinsam mit ihnen einen kulturellen Abend zu gestalten.
Im Mittelpunk stand Leben und Werk Wolfgang Borcherts. Seine in den 1940-er Jahren geprägten Aussagen gegen das Elend des Kriegs sind heute noch genau so aktuell wie damals. Wenige Tage vor seinem Tod 1947 erhob er seine Stimme nochmals zu einem gellenden Warnruf. Horischima vor Augen appellierte er an das Gewissen der Welt, „Sag Nein“ war sein letztes Vermächtnis.
Wie oft war unserere Bürgermeisterin Frau Bodner Gast bei uns Berghausener NaturFreunden.In ihrer Grußrede warb sie für die Verständigung der Völker und ein friedliches Zusammenleben der Menschen.
Für unser Engagement für Verständigung und gegen Rassismus dankte sie uns. Wir konnten ihr gerne im Gegenzug die offizielle Friedensfahne von „Frieden in Bewegung“ überreichen.
Zu gern hätten wir gemeinsam und laut Friedenslieder gesungen, doch das musste leider unterbleiben.
Mit der Führung der 43. Etappe endete die verantwortliche Begleitung der Friedenswanderung durch unsere Ortsgruppe.
Von Berghausen ging es recht abwechslungsreich der Pfinz entlag bis Remchingen, durch das Ranntal, an Dietlingen vorbei zum Wartberg nach Pforzheim.
Der Wartberg ist der Schuttberg des zerstörten Pforzheims, im Volksmund „Monte Scherbelino“ genannt. Heute ist er Gedenkstätte für die Opfer und die Zerstörung Pforzheims. Unterwegs haben an diesem heißen Tag die Dietlinger Naturfreunde mit einem gut bestückten Erfrischungsstand für eine willkommene Überraschung gesorgt.
Auf der Lettenbronner Hütte wurden wir mit Köstlichem vom Grill empfangen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Ortsgruppe Pforzheim wurde in einem eindrucksvollen Bildvortrag der Bombardierung Pforzheim im Februar 1945 gedacht. Aus dem gleichartigen Schicksal beider Städte entstand eine Partnerschaft mit der Stadt Guernica im Baskenland, über die wir ausführlich informiert wurden.