Der globale Süden und der Klimawandel
Vortrag des Vizepräsidenten der NFI
Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde Internationale (NFI) war zu Gast in Berghausen und hielt in der Aula des Bildungszentrums einen vielbeachteten Vortrag. Zu unserer Freude mussten wir immer mehr Stühle aufstellen, das Interesse an dem Thema war doch sehr groß. Somit konnte eine beachtliche Besucherzahl zu diesem Abend begrüßt werden.
In der zweigeteilten Veranstaltung zeigte Holger Ernst zunächst Bilder von der Senegalreise im Januar 2016, deren Hauptziel „Kidira“ war, der Projektpartnerort der Gemeinde Pfinztal und der NaturFreunde Berghausen. Spendengelder der Gemeinde, aber vor allem auch unserer Ortsgruppe konnten dort in der Schule „Guinaw Rail“ wesentliche Verbesserungen bewirken.
Mit Stolz konnten wir unseren Gästen die festen Gebäude der Schule, die Wasserversorgung und die Einfriedung des Schulgeländes – aber vor allem die fröhlichen Kinder zeigen.
Mit dieser Einstimmung auf die Probleme in Afrika, aber auch die Darstellung der erfreulichen Ergebnisse positiver Entwicklungen konnte Herr Mbodji in seine Präsentation einsteigen.
Eindrucksvoll stellte Mamadou Mbodji die Folgen des Klimawandels auf den globalen Süden, speziell in Afrika, und die daraus resultierende Fluchtursache dar. Herr Mbodji stellte fest, dass die globale Erwärmung unumstritten wichtigstes Umweltthema unseres Planeten ist. Industrie- und Schwellenländer sind die Hauptverursacher der globalen Erwärmung, Afrika trägt lediglich 4% dazu bei, hat aber 95% der Folgen zu tragen.
Die Liste der Klimafolgen ist lang: Rückgang der Anbauflächen, Abnahme der Nahrungsmittel- und Fischreserven, Zunahme der Zahl von Überschwemmungen, Landverlust an das Meer usw. Daneben greifen noch andere Probleme wie Überfischung durch ausländische Fischfangkonzerne oder das sogenannte Landgrabbing der Agrarindustrie. Die afrikanische Bevölkerung hat diesen unverschuldeten Veränderungen oftmals nichts entgegen zu setzen. „Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen den Folgen des Klimawandels und der großen existentiellen Probleme der afrikanischen Bevölkerung. Wenn die Menschen in ihrer Existenz bedroht sind und es keine Möglichkeit der Verbesserung ihrer Lage gibt, ist die Folge die Migration“ so Mamadou Mbodji. Und weiter stellt Mbodji die Frage, ob man glaube, eine Grenzschließung könne das Problem wirklich lösen und die Flüchtlingsströme vom afrikanischen Kontinent verhindern, oder ob nicht vielmehr eine internationale Lösung, auch aus historischer Verantwortung heraus, für die Menschen in Gefahr erforderlich sei. „Es muss internationale Unterstützung zur Anpassung Afrikas an die Klimafolgen geben“. Dies dürfe nicht von oben herab nach Vorstellungen der westlichen Industriestaaten geschehen, sondern es müssen „afrikanische Lösungen für die Probleme in Afrika“ sein.
Die afrikanischen NaturFreunde von RAFAN zeigen Lösungswege auf. Sie stehen in engem Kontakt mit staatlichen Vertretern und werden als Berater geschätzt. Mit Unterstützung der NFI, aber auch europäischen Landesverbänden und den NaturFreunde-Ortsgruppen aus Deutschland setzen sie konkrete nachhaltige Projekte in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung nach deren Bedürfnissen um. Ziele sind Entwicklung der Dörfer, Ausbildung von Multiplikatoren, Entwicklung von Maßnahmen zur Arbeitserleichterung, Wasserversorgung und nachhaltiger Lebensmittelproduktion.
Wir als Ortsgruppe Berghausen unterstützen mit unseren Spendengeldern diese Projekte.
... und für alle, die sich an der Entwicklungspartnerschaft finanziell beteiligen möchten, hier unser Spendenkonto "Kidira" bei der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen
DE26 6605 0101 0108 2116 40